An meinem Schrebergarten steht 'ne Lok...

...und manchmal auch zwei. Stelldichein der Schwermaschinen in Fürth (Bay).

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Statt vieler Fotos hier eine kleine Geschichte zum Nachdenken. Ich habe diese Galerie seinerzeit begonnen, weil mein zwischen Prellbock und Dieseltank eingeklemmter Schrebergarten am Bahngelände in der Tat ein idealer Standort für den Eisenbahnfreund ist: Ständig parken hier verschiedenste Triebfahrzeuge in im Wortsinne »greifbarer« Nähe. Vor allem warten nagelneue Privatloks in den kühnsten Farbgebungen auf den nächsten Einsatz...

So eine »wie aus dem Ei gepellte« Siemens-Dispolok im zitronengelb/silbernen Kleid hat mich damals als erstes verführt, die Kamera zu zücken. Deren modern gerundeter Führerstand stand im krassen Kontrast zum kantigen Auftreten jener grün-beigen Diesel-Rangierlok, die mir kurz darauf vor die Linse kam. Überhaupt ist es eine feine und bequeme Sache, wenn das Motiv zum Fotografen kommt und dieser nicht seinerseits auf die Pirsch zu gehen braucht!

So hätte es nun ewig weitergehen können -an sehenswerten Fahrzeugen herrscht nach wie vor kein Mangel- wenn nicht, ja wenn ich nicht rechtzeitig bemerkt hätte, daß ich hier wieder einmal Gefahr lief, mich von einer Aufgabe einnehmen und beherrschen zu lassen, die auf Dauer mehr Last als Lust bedeuten würde: Komme ich von der Arbeit heim und steht da eine seltene Maschine im abendlichen Sonnenlicht, ist die Kamera meist nicht zur Hand. Soll ich sie holen? Steht dann die Lok noch da? Ist die Sonne dann noch nicht hinter den Häusern verschwunden? Welches Detail müßte ich mir sinnigerweise vornehmen? Fragen über Fragen, doch eigentlich wollte (und sollte) ich ja das Laub zusammenfegen...

Wozu mache ich denn sowas überhaupt? Muß ich mir und der Welt beweisen, daß ich einen Blick habe für Details, Perspektiven und Bildkomposition? Interessieren meine kontextlos-undatierten Ausschnittfotos einen echten Eisenbahn-Freak? Sicher nicht. Den ambitionierten Amateur-Fotografen? Der macht sich selber welche. Was also war die Triebfeder? Noch ein Versuch einer sinnstiftenden Sammler-Tätigkeit des ordnungsliebenden Chronisten und »Bewahrers«? Je nun, an derlei Baustellen habe ich durchaus genug, wie ein Blick auf www.klein-aber-fein.de beweist.

Egal: Heute -nach gut eineinhalb Jahren mit latent schlechtem Gewissen, jenen virtuellen Acker so lange brach liegengelassen und nicht weiter bestellt zu haben- habe ich beschlossen, diese Seite mit ein paar niedergeschriebenen Gedanken dazu ein für allemal abzuschließen. Und mich fürderhin an knallroten österreichischen Taurus-Loks, gelben Baulokomotiven und blau-silbernen Diesel-Ungetümen spontan zu erfreuen, ohne den flüchtigen Eindruck unbedingt für die Ewigkeit konservieren zu müssen. Jede Wette, daß der Verzicht auf das zwanghafte Anlegen einer weiteren vorzeigbaren Sammlung die Genußfähigkeit steigert... Und unter uns gesagt: Eigentlich bin ich ja auch gar kein rechter Lokomotiven-Freak! ;-)

P.S.: So ganz und endgültig habe ich das Trainspotting natürlich nicht an den Nagel gehängt: In meinem Weblog mache ich immer wieder mal Schienenfahrzeuge spontan zum Thema...


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